Als zweiten A-Wettkampf nach dem Leipziger Triathlon erkor ich den KnappenMan aus: Die Anreise ist mit gut zwei Stunden zwar etwas aufwändiger, die gute Orga aus dem vergangenen Jahr und eine Streckenführung ganz nach meinen Geschmack sorgten jedoch für eine schnelle Entscheidungsfindung.
Ein Start um 14.30 Uhr ist vielleicht nicht ganz mein Favorite – das Thermometer zeigte mit 24 Grad allerdings nahezu ideale Bedingungen an. Die Windverhältnisse ähnelten denen fünf Wochen zuvor in Leipzig. Es galt vier Runden zu fahren – im Gegensatz zu Leipzig hier allerdings auf einem Wendepunkt-Kurs.
Was die Form betrifft, war ich mir übrigens eher unsicher – die Trainingsperiodisierung hatte ich ein bisschen verändert und der Pöhler Triathlon eine Woche zuvor gab nur ansatzweise Aufschluss darüber, was möglich sein könnte. Wenn ich die Zeit finde, folgt noch ein kurzer Bericht dazu.
Fourth Woman out of Water
Mit dem Startschuss ging es vom Strand aus in die seichten Wellen des Dreiwerbener Sees. An der ersten Boje gab es noch etwas Gerangel, anschließend konnte ich nahezu frei schwimmen. Nach den ersten 750 Metern folgte der Landgang und die zweite Dreiecks-Runde. Ich legte nahezu die identische Zeit wie 2016 hin – letztes Jahr wurde allerdings ohne Neo geschwommen. Ich hatte jedoch auch 1.700 Meter auf der Uhr. Keine Ahnung, ob’s tatsächlich länger war. Da ich in diesem Jahr eigentlich nie so richtig zu meiner Schwimmform aus dem 2016er Frühjahr gefunden habe, könnte es durchaus sein, dass ich langsamer als letztes Jahr war, da mir einfach etwas Speed fehlt.
Überhol“manöver“ kurz vor der Wende.
An Position 4 liegend ging’s den langen Weg in die Wechselzone und dann auf’s Rad. Von Beginn überkam mich ein eher zähes Gefühl. Ich hatte den Eindruck, dass heute überhaupt gar nichts geht. Nichtsdestotrotz war es das zweite Saisonhighlight und ich versuchte einfach alles in die Pedale zu treten, was die Beine eben so hergaben. Gegen Ende von Runde 3 überholte mich die bis dato fünfte Frau, zu meinem Ärgernis in einer größeren Radgruppe fahrend. Die Dame war keine Unbekannte und ich konnte ihre Laufleistung relativ genau einschätzen, da ich wusste wie schnell sie beim Leipziger Triathlon lief.
Überraschenderweise erzielte ich sogar den besten Bike-Split der Saison: 34,2 km/h. Damit hatte ich die viertbeste Radzeit des Tages und war 0,2 km/h schneller als 2016.
Stau klurz nach der Wende.
Huch – plötzlich auf Platz 3!
Der neue Laufkurs (eine Wendepunktrunde, anstelle von zwei Wendepunktrunden) kam mir sehr entgegen. Die erste Hälfte kannte ich ja bereits aus dem Vorjahr und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, spätestens bei der Wende wieder auf dem vierten Platz zu liegen. Wo sich der Rest der Damenkonkurrenz (nach vorn betrachtet) befand, wusste ich übrigens nicht.
Ich staunte nicht schlecht, als nach den ersten beiden Kilometer-Zwischenzeiten (4:20/4:18) auch die weiteren Kilometer weiterhin schnell blieben (4:20/4:17) und ich schnurstracks einige Männer einsammelte. Da ließ auch Platz 4 nicht lange auf sich warten und ich konnte sogar vor der Wende noch auf Rang 3 vorlaufen!!! Beflügelt, aber mit dem Hintergedanken, es könne ja noch eine andere Rakete von hinten angeschossen kommen, versuchte ich, die Pace weiter hoch zu halten. Das gelang: 4:25, 4:27, 4:26 min/km lauteten die nächsten Zwischenzeiten. Dann wurde es richtig hart und der restliche Weg zog sich wie ein Kaugummi. Aber was sind schon zwei, drei Kilometerchen. Mit 4:32, 4:31 und dem letzten Kilometer in 4:28 kann man jedoch nicht wirklich von einem Einbruch sprechen.
Und wenn dich der Lieblingsmensch keinen Kilometer vor dem Ziel auch noch mit einem „Das ist ja der Hammer“ begrüßt, weil er noch gar nicht mit dir gerechnet hat …
Running with smashed legs.
Unglaublich glücklich überquerte ich die Ziellinie. Was für ein Rennen! Woran ich vorher nicht geglaubt hatte, wurde Realität: Ich konnte meinen dritten Platz aus dem Vorjahr verteidigen – mit nur 33 Sekunden Rückstand auf Platz 2 und 57 Sekunden auf Rang 1!