Der letzte Streich

Mein Laufjahr 2011 fand mit der heutigen letzten Trainingseinheit einen gebührenden Abschluss. Vor meiner Abreise aus Mecklenburg-Vorpommern nutzten Nagetier und ich erneut die Gelegenheit  einen gemeinsamen langen Lauf (30 km) zu bestreiten. Die Strecke vom vergangenen Samstag wurde dazu einfach umgekehrt und in etwas abgewandelter Form unter die Füße genommen. 9:15 Uhr wurde pünktlich am Pisedeer Damm gestartet.

Kurz vor Gülitz

Meine körperliche Verfassung seit letzter Woche war klagenfrei. Einzig und allein eine dicke Blase an der Innenseite des linken großen Zehs machte mir etwas Sorgen, da sie nach dem Tempodauerlauf Dienstag und dem lockeren Läufchen Mittwoch beide Male erneut dick aufgebläht aus der Laufsocke kam. Mein persönliches Allheilmittel wäre ein Compeed-Blasenpflaster gewesen, aber: ständig hab ich vergessen eins zu besorgen.

Kaum gestartet musste Nagetier nach knapp drei Kilometern die Strecke etwas variieren, da der geplante Waldweg, weil völlig schlammig und zerwühlt, die Flutung unserer Schuhe bedeutet hätte. Wenig später bekundete Nagetier: „Wäre doch gelacht, wenn ich keinen Berg finde, den AUCH DU nicht hochLAUFEN kannst.“ Ich fragte mich, was da wohl kommen würde… 😉 Ich musste mich durch eine vollbelaubte, trailige, sogar querfeldein durchs Unterholz führende Passage kämpfen – und das natürlich bergauf. Vom Laufen ließ ich mich allerdings dennoch nicht abhalten. 😀

Funkturm auf dem Hardtberg

Mit dem Wetterchen hatten wir übrigens Glück. Nach nieseligem Morgen bei nur 2°C begann uns kurz nach Start die Sonne anzustrahlen. Mein Laufbegleiter hatte es sich – nachdem ich nun schon etliche Orte wiedererkannte und sogar benennen konnte 😉 – zur Aufgabe gemacht, an einer Fotostrecke zu basteln. Ich wurde also unentwegt geknipst. In gleichem Atemzug wurde diesmal auch die Ruine in Alt Panstorf, die ich im letzten Blog vom Langen Lauf erwähnte, festgehalten.

Als Kilometer 22 passiert war, nahte das kleine Intermezzo mit dem Zaubertrank – das sollte natürlich laufend erledigt werden. Das verlieh dem einen Red Bull-Fläschchen glatt Flügel und es flog aus Nagetiers Rucksack ;-). Schnell fing ich’s wieder einhob ich es wieder auf, um es anschließend auszutrinken. Nagetier hatte sich die große Dose mitgenommen (darf er ja auch, schließlich musste er das Cola-Red-Bull-Gemisch auch tragen :-)).

Ruine in Alt Panstorf

Einlaminiertes Höhenprofil

Übrigens hatte ich wieder soein luxuriöses einlaminiertes Höhenprofil bekommen, an dem ich mich ordentlich festklammern konnte, wenn ich gerade mal wenig Lust hatte (kam natürlich überhaupt gar nicht vor). Gegen Ende ging’s nochmal durch den Wald Richtung Jägerhof, wo die Namensgeber zum Tierbeschuss eingetroffen waren. Von dem Schild „Achtung Jagd. Durchfahrt untersagt!“ fühlten wir uns nicht angesprochen. Wir kleckerten zwar nicht, was das Tempo anging, mit „fahren“ hatte das aber nichts zu tun. Einige hundert Meter später stand die versammelte Jägermeute auch schon zur Lagebesprechung am Waldesrand.

Zu guter Letzt konnten wir den Hardtberg mit seinem Funkturm in der Ferne nochmal entdecken und unser Tageswerk bestaunen („Von so weit her sind wir gekommen!“). Nach 2:49:45 Stunden (gut 400 Hm) erreichten wir das abgeparkte Auto und es ging zurück nach Hause.

Aufstieg von Alt Panstorf zum Panstorfer Forst

Wanderweg bei Wendischhagen

Abstieg im Panstorfer Forst

(zur Logistik dieses Laufs siehe auch Nagetiers Blogartikel).

Ein Gedanke zu “Der letzte Streich

  1. Nagetier schreibt:

    Danke für den schönen gemeinsamen Lauf. Allein ist’s doch immer etwas langweilig. Wenn das Tempo dann noch so gut passt, ists einfach perfekt. Und man kann voneinander lernen. Hab ich heute grade auch meiner Friedrich Franz Runde, die wir letzte Woche in der short version gelaufen sind, gemerkt.
    Ich werde auf alle Fälle auch noch einen Hügel finden, den auch Du nicht schaffst. Habe ja bis zum nächsten gemeinsamen wieder eine Weile Zeit … und ich finde einen.
    Bis dahin … verletzungsfreie Läufe und immer schön locker laufen, aber machste ja sowieso.

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